Spezifische Lernförderung - ein Konzept des Landes Vorarlberg
Landeskonzept NEU, Juli 2021 (pdf)
Lese/Rechtschreibschwäche (Legasthenie) - LRS
Lese-/Rechtschreibschwierigkeiten umfassen das gesamte Spektrum von beobachtbaren Problemen im Bereich des Lese- und/oder Rechtschreiberwerbs. Restsymptome können ein Leben lang bestehen bleiben.
Von Lese-Rechtschreibschwäche spricht man, wenn die Lese-Rechtschreibleistungen vorliegen, die unter dem allgemeinen und/oder dem zu erwartenden Vergleichsstandard liegen.
Diese Schwierigkeiten können auf verschiedenen Ursachen beruhen. Im Allgemeinen geht es darum, dass die Kinder die normalen Entwicklungsschritte im Lese-Rechtschreib- und/oder Rechenerwerb nicht in der normalen Zeit oder nicht ausreichend durchlaufen. Somit bleiben sie hinter ihrer Altersgruppe ohne spezielle Hilfe wesentlich zurück oder können manche Entwicklungsschritte nicht vollziehen.
Als Vorläufermerkmale werden in Lesen/Rechtschreiben im Wesentlichen der Umgang mit den phonologischen Aspekten der Sprache und eine solide Sprachentwicklung genannt. Zu den phonlogischen Aspekten zählt die phonologische Bewusstheit die sich erst mit Beginn des Schriftspracherwerbs entwickelt.
Rechenschwäche (Dyskalkulie) - RE
Rechenschwierigkeiten umfassen das gesamte Spektrum von beobachtbaren Problemen im Bereich des Rechenerwerbs. Restsymptome können ein Leben lang bestehen bleiben.
Von Rechenschwäche spricht man, wenn die Rechenleistungen vorliegen, die unter dem allgemeinen und/oder dem erwartbaren Vergleichsstandard liegen.
Diese Schwierigkeiten können auf verschiedenen Ursachen beruhen. Im Allgemeinen geht es darum, dass die Kinder die normalen Entwicklungsschritte im Rechenerwerb nicht in der vorgegebenen Zeit oder nicht ausreichend durchlaufen. Somit bleiben sie hinter ihrer Altersgruppe, ohne spezielle Hilfe, wesentlich zurück oder können manche Entwicklungsschritte nicht vollziehen.
Im Rechnen werden als Vorläufermerkmale die Zählfertigkeiten, sowie das Mengen bestimmen, der Umgang mit Mengen, Größen, Zahlen im Alltag, im Wesentlichen ein Gefühl für Zahlen genannt. Wissenschaftliche Untersuchungen stellten in den letzten Jahren heraus, wie bedeutend frühe mathematische Kompetenzen für die spätere Leistungsentwicklung in der Grundschulmathematik sind. Mangelnde Vorkenntnisse im Basisstoff der ersten vier Schuljahre beeinträchtigen ein erfolgreiches Weiterlernen in der Sekundarstufe 1.
Spezifische Lernförderung in der Volksschule
Das Konzept Spezifische Lernförderung wurde vom LSR Vorarlberg installiert und umfasst drei Säulen:
- Früherfassung von Lese- Rechtschreib- und Rechenschwächen,
- Einzelförderung von lese-, rechtschreib- und/oder rechenschwachen Kindern und
- Beratung von Eltern, Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern.
Um zu einer Einzelförderung zu gelangen, muss das Kind in einem normierten Testverfahren (z.B.: SLRT, ERT) im auffälligen Bereich liegen. Diese Testverfahren können von der Klassenlehrperson oder der Lehrerin für Spezifische Lernförderung durchgeführt werden.
Das Ansuchen um Einzelförderung stellt die Klassenlehrerin. Ende der 1. Klassen werden normierte Screenings zur objektiven und gezielten Auswahl der Förderkinder durchgeführt.
In einem Gespräch mit den Erziehungsberechtigten des Kindes wird die Art und Weise der Förderung vorgestellt. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kind, Eltern, Klassenlehrerin und Lehrerin für Spezifische Lernförderung ist für den Verlauf und Fortschritt der Förderung sehr wichtig.
Ein Förderblock umfasst ca. 10 bis 15 Einheiten zu je 30 bis 40 Minuten.
Klassenlehrerinnen sollen die Lese-, RS- und/oder Rechenschwächen der Kinder durch einen differenzierten Unterricht und bei der Menge der Hausübungen berücksichtigen.
Für das Erkennen und Berücksichtigen der Lese-, RS- und/oder Rechenschwächen bedarf es keiner klinischen Diagnose. Die normierten Testverfahren und die Beobachtungen des KL eventuell im Austausch mit der LfSL dienen als Grundlage für die Feststellung der Lernschwäche.
Nach personeller Möglichkeit wird jeder VS eine Lehrerin der Spezifischen Lernförderung zugeteilt, die für Einzelförderung und Beratung zur Verfügung steht. Sie kann allerdings selbst entscheiden, wann und welche Kinder in den Genuss einer Förderung kommen.
Die Ansprechperson dafür kann über die Direktion erfragt werden.
Spezifische Lernförderung Mittelschule
Auch an den Mittelschulen gibt es Lehrpersonen, die für die Bereiche LRS oder Rechenschwäche Ansprechpersonen sind und für Einzel- oder Kleingruppenförderung zur Verfügung stehen.