Verschiedenheit hat viele Gesichter, eines davon ist das eigene

Das Ausmaß und die Vielfalt von Ausdrucksformen des sozialen Lebens und damit verbunden das eingeforderte Recht auf Anerkennung und Wertschätzung der verschiedensten Diversitätsdimensionen nehmen zu. Diversität setzt auf der Betrachtungsebene einen positiven Perspektivenwechsel auf die Vielfalt als wertvolle Ressource der Gesellschaft. Geschlecht, Religion, ethnische und soziale Herkunft, Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Orientierung beschreiben Dimensionen der Diversität, die in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen Vielfalt entstehen lassen.1

Inklusion setzt Handlungsziele und fordert unser Tun heraus. Damit Vielfalt auch Möglichkeitsräume schaffen kann, ist es notwendig, gesellschaftliche Barrieren abzubauen, aber auch individuelle Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten.

Der Blick auf gesellschaftliche und individuelle Barrieren für das Lernen und die Teilhabe anstelle der Fokussierung auf den Sonderpädagogischen Förderbedarf verändert die Perspektive.

Das Erkennen individueller Barrieren und die Bereitstellung und Weiterentwicklung von  spezifischen Unterstützungsangeboten ist ohne spezielles Fachwissen nicht möglich. Es ist notwendig, besondere Bedürfnisse zu erkennen und mit geeigneten Handlungsmöglichkeiten darauf zu reagieren. Gezielte, individuell passende Unterstützung erfordert eine genaue Diagnostik der individuellen Voraussetzungen und der Barrieren für umfassende Teilhabe. Die Sonderpädagogik kann und soll das Wissen bereitstellen, die mitunter sehr spezifischen individuellen Bedürfnisse einzelner Individuen innerhalb des Schulsystems sicherzustellen.

Diversität als gesellschaftliche Ressource zu begreifen und Inklusion als entsprechenden Auftrag dazu darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies mit den Widersprüchen eines selektiven Schulsystems und einem zunehmend polarisierenden gesellschaftspolitischen Diskurs behaftet ist.

Und trotzdem: “Die Welt ist komplizierter, als wir denken - 
dafür haben wir mehr Möglichkeiten als wir glauben.” Wolfgang Pekny2


Vgl. Charta der Vielfalt. Für Diversity in der Arbeitswelt. (In: https://www.charta-der-vielfalt.de/die-charta/ - Zugriff: 7.8.2018, 7.30)

Pekny, W.: Globalverstand - ein neues Bild der Welt. Footprinting, Klimawandel und die Grundlagen einer zukunftsfähigen Gesellschaft. (In: http://www.hierimjetzt.at/uploads/media/Pressetext_Pekny.pdf - Zugriff: 7.8.2018, 8.00)